Mit einem äußerst knappen 3,5 : 2,5 Sieg in der 7. Runde der Zugspitzliga gelang unserer ersten Mannschaft heute beim Auswärtsspiel in Fürstenfeldbruck eine kleine Überraschung – damit war nicht unbedingt zu rechnen!
Mit dem bekannten Großmeister Hans-Joachim Hecht am Spitzenbrett und einem ansonsten ausgeglichenen, recht starken Kader wäre FFB leicht favorisiert gewesen. Aber GM Hecht spielte heute nicht; vielleicht weil er gestern beim Match der FFB-Senioren schon im Einsatz war? Somit war der DWZ-Schnitt im Vergleich ungefähr pari, und die Dinge nahmen ihren Lauf.
Dieser Lauf erwies sich allerdings für Robert Balder an Brett 2 heute als recht kurz: sein Gegner schoss schon im 11. Zug einen kapitalen Bock, den man auf fast 2000-er Niveau eigentlich nicht erwartet: er übersah eine Fesselung, verlor damit eine Figur und gab – verständlicherweise reichlich zerknirscht – sofort auf. Nach einer knappen halben Stunde Spielzeit also die Führung für uns; möglicherweise hat sich Robert insgeheim die Frage gestellt, ob sich für nur 11 Züge Schach spielen die Fahrt von Wolfratshausen nach FFB überhaupt lohnt?!
Für alle anderen Wolfratshauser Spieler lohnte sich die Anfahrt indes weitaus mehr: die restlichen fünf Partien erwiesen sich für alle Beteiligten als interessant, durchaus zäh, schwierig und langwierig. Im Verlauf der nächsten vier Stunden endeten diese jedoch, eine nach der anderen, in jeweils ausgeglichenen Endspielen mit Remis, und zwar für Renato Wittstadt Brett 5, Klaus Grießbach an Brett 4, unseren Vorsitzenden Matthias Schmidt an Brett 3, und auch für Felix Beck gegen den stärksten Fürstenfeldbrucker Spieler am Spitzenbrett.
Am längsten musste Peter Schneider am sechsten Brett um den halben Punkt kämpfen: mit einem Minusbauern aus einem Königsindischen Mittelspiel herausgekommen, schaffte er es mit knapper Not, nach 51 Zügen in ein Leichtfigurenendspiel abzuwickeln, in welchem der Gegner seinen geringen Materialvorteil nicht mehr zu entscheidender Geltung bringen konnte. Damit war der etwas glückliche Mannschaftssieg unter Dach und Fach, und Peters (Schach-)Herz um einen ganz großen Stein leichter.
Der SC Wolfratshausen verteidigt somit zwei Runden vor Schluss erfolgreich die Spitzenposition in der Zugspitzliga, und nun scheint der Wiederaufstieg zum Greifen nah. Allerdings geht es in der vorletzten Runde gegen den direkten Verfolger SK Germering, die heute in Penzberg gewannen. Es ist also noch nichts in trockenen Tüchern, aber: alles scheint möglich, mit Caissas Hilfe, wie heute schon geschehen! 😉
Peter Schneider
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