Mit ihrer Top-Besetzung trat unsere Ü55 heute in Fürstenfeldbruck an, deren GM Hans-Joachim Hecht aufgrund einer Verletzung nicht antreten konnte. Trotzdem waren auch die Brucker durchaus gut aufgestellt und es war ein spannender Mannschaftskampf zu erwarten. Allerdings endete die erste Partie bereits nach ca. 30 Minuten und 19 gepielten Zügen remis. Robert Balder hatte mit den schwarzen Steinen an Brett 2 den ersten halben Punkt gesichert und vertraute darauf, dass es seine drei Mannschaftskameraden schon richten werden. Reinhold Pohle (Foto oben) zum Beispiel: An Brett 1 wieder mit einer „romantischen Eröffnung“ die Partie begonnen, entwickelte sich die Partie zu einem spannenden Endspiel mit je 2 Türmen und 5 Bauern. Doch weder Reinhold noch sein erfahrener Gegenüber, Klaus Kretschel, wagten es, die Position zu überziehen und man einigte sich daher nach beiderseitigem gewissen Zögern doch ebenfalls auf Remis.
Wie sah es derweil an den Brettern 3 und 4 aus? Renato Wittstadt hatte schon vor dem 20 Zug eine Qualität eingestellt, seine schwarzen Bauern standen allesamt noch auf der 3 Reihe, während die weiße Bauernfront schon auf deren 4 Reihe angekommen war (siehe Foto unten). Eine aussichtslose Stellung? Ja, völlig aussichtslos! Anders bei Matthias Schmidt an Brett 3: Sein Gegenüber spielte das Damengambit wohl nicht ganz genau, so daß Matthias bald einen Mehrbauern herauskombinierte. Als Isolani auf der d-Line bedurfte dieser aber besonderen Schutz. Matthias versuchte weitere Schwächen im schwarzen Lager zu erzielen und wir Zuschauer wurden schon recht zuversichtlich…
Plötzlich an Brett 4: Renato kämpfte sich, sicherlich mit Hilfe seines Gegners, aus der fürchterlichen Stellung heraus und die Stellung sah, trotz der Minderqualität (Läufer gegen Turm) plötzlich nach einem Remis aus. Sollten wir sogar gewinnen? Matthias musste gegen zwei Windmühlen, nein zwei Springer kämpfen (siehe Foto unten), die es den weißen Angriffsbemühungen immer wieder und wieder schwer machten. Nach einem Stillen Zug von Matthias konnte sich Schwarz etwas befreien und nun sah es nach einem Mannschafts-Unentschieden aus …
Nein auch das nicht, leider!
Renato versäumte es, eine „Festung“ einzurichten und übersah ein taktisches Motiv, welches seinem schon langsam verzweifelnden Gegner die Tür zum Erfolg öffnete. 1:2 jetzt, und Matthias musste gewinnen. Hin und her ging es, mit taktischen Motiven auf beiden Seiten. Sein Gegner blieb aber auf der Höhe des Geschehens und tauschte den letzten verbliebenen Freibauern gegen seinen Springer. K+S gegen K kann man nicht gewinnen, somit unentschieden und mit dem 1,5 : 2,5 bleiben die Punkte bei unserem Gastgeber.
In drei Wochen, am 6.12., geht es zu Hause gegen Penzberg, die heute überraschend den Liga-Mitfavoriten aus Gauting mit 3:1 besiegten. Es ist also Spannung angesagt! Besucher sind herzlich willkommen!
Ist da noch was zu retten für Renato? Man beachte die Bauernformationen!
„Wie komme ich da bloß durch?“ Matthias Schmidt kämpfte über 5 Stunden!
Gut 20 Minuten nach Anpfiff. Noch war alles in Ordnung auf den Brettern.