Am frühen Morgen des 5.1.2025 ist GM Dr. Robert Hübner, einer der besten deutschen Schachmeister des 20. Jahrhunderts, nach längerer schwerer Erkrankung in einer Klinik in Köln-Kalk verstorben. Er wurde 76 Jahre alt.
In seiner aktiven Laufbahn als Schachprofi gehörte er zu den Weltbesten; zeitweise stand er in der Weltrangliste auf Platz 3. Er wurde 1948 in Köln-Porz geboren, und erlernte bereits als Fünfjähriger das Schachspielen von seinem Vater. Sein großes Talent für das Spiel offenbarte sich in beachtlichen Erfolgen schon in jungen Jahren, nachdem er dem Eisenbahnschachverein Turm Köln beigetreten war, so z.B. schon 1961 bei der Deutschen Jugendmannschaftsmeisterschaft, wo er fünf Punkte aus sieben Partien erreichte. 1963 wurde er mit vier Punkten Vorsprung deutscher Jugendmeister. Ein Jahr später gelang ihm, erstmals auf internationaler Bühne, beim Jugendturnier in Gronigen ein mit Hans Ree geteilter 1. Platz.
Es sollten noch viele weitere internationale Turniererfolge nachfolgen. Im Jahr 1971 wurde er der bis dato jüngste deutsche Großmeister. Höhepunkte in seiner schachlichen Laufbahn waren aber sicherlich seine mehrfachen Teilnahmen an den Kandidatenturnieren des FIDE-Weltmeisterschaftszyklus, in welchem der jeweils nächste Herausforderer des Schachweltmeisters ermittelt wird. Hier kämpfte er unter großer Anteilnahme der deutschen Schachfans 1971 gegen Tigran Petrosjan, 1980/81 in Meran gegen Viktor Kortschnoi und 1983 gegen Wassili Smyslow, unterlag aber jeweils, teils sehr unglücklich; so durch Losentscheid mittels Roulette-Kugel gegen Smyslow.
Obwohl das Schachspiel in seinem Leben einen großen Raum einnahm, war er doch nicht „nur“ Schachprofi, sondern ihm gelang auch eine respektierte akademische Karriere als Alt-Philologe, in welchem Fach er 1976 zu Köln „Summa cum Laude“ promovierte, und in welcher er als Papyrologe zu wissenschaftlichen Meriten kam.
FIDE-CEO Emil Sutovsky postete auf X/Twitter folgendes zu Hübners Tod:
Das Portal Chessbase.com hat Robert Hübner einen ausführlichen Nachruf gewidmet. Auch der Deutsche Schachbund nimmt mit einem bewegenden Text Abschied von einem seiner Größten.
Die Schachgemeinschaft in Deutschland wird ihn vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.